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kunst im bunker  
     
  Bunker- Bilder
  Luftschloss von von Cornelie Müller
  10.07.04
18.00 - 24.00 Uhr
Fotoarbeiten
von Stefan Moritz Becker
     
     
  120 Tage Kunst im Bunker


" Schließ Dich auf und gieß Dich aus!
Deine Welt muß überklingen."
(impetus mysticus)


 
  Kunst im Bunker / Wohnen im Turm
Projektgemeinschaft Uwe Binnberg, Christoph Nicolaus

Der Hochbunker an der Claude-Lorrain-Straße in München-Giesing wurde 1941 auf einem oktogonalen Grundriß errichtet und umfaßt fünf Stockwerke. (KG, EG, 3 OG)

Mit dem Schyrenbad und der Isar im Westen, den Gewächshausanlagen der Stadtgärtnerei im Süden sowie einer offenen, unverbauten Situation im Norden befindet er sich, wie ein Denkmal, als solitärer Turm an einem städtebaulich herausgehobenen Ort.

Im Januar 2003 wurde er von der Landeshauptstadt München an den Leiter des Architekturbüros Binnberg Planungen GmbH verkauft, mit dem Ziel das Gebäude in Wohnungen um- bzw. auszubauen.
Schon im Vorfeld bildete sich um dieses Objekt eine Projektgemeinschaft bestehend aus dem Planungsbüro Binnberg und dem bildenden Künstler Christoph Nicolaus, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das Gebäude langsam und behutsam seiner neuen Nutzung zuzuführen.

Das Herangehen geschieht in dem Bewußtsein, daß dieses Gebäude einen sehr sensiblen Umgang erfordert.
Einerseits stammt es aus einer historisch schwer belasteten Zeit und ist aus Gründen, die einem verbrecherischen Krieg entstammen errichtet worden.
Andererseits bedeutet seine Lage, seine Form und die damit verbundenen Planungsziele, die Möglichkeit (sehr schöne und attraktive) – derzeit in München dringend benötigte – Wohnungen zu erstellen, und somit den Bau den Bedürfnissen der heutigen Zeit anzupassen.
Daneben erfährt das ihn umgebende Areal eine Aufwertung und hebt es städtebaulich hervor.

120 Tage Kunst im Bunker

Die Projektgemeinschaft sieht die Umgestaltung des Hochbunkers als eine gesellschaftliche und kulturelle Aufgabe an und stellt diese über die, bei solchen Unternehmungen sonst übliche, maximale Gewinnorientierung.

Auf dem Weg der langsamen und schrittweisen Umwandlung des Gebäudes zu seiner neuen Bestimmung als zukünftiger Wohn- und Lebensraum, soll es in einer ersten Phase allen interessierten Menschen geöffnet und mit Leben durchzogen werden.

Er soll eine Art Transsubstantation erfahren und für mehrere Monate als ein öffentlicher Ort für Kunst, als Plattform für reichhaltige und vielfältige künstlerische Äußerungen und Ereignisse dienen.
Dabei wird bewußt auf jede inhaltliche, thematische Festlegung verzichtet, um den eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern größtmögliche Freiheit in ihrer individuellen Arbeit zu ermöglichen. Sie sollen, ohne konzeptuelle Einengung, entwickeln können, wie sie in ihrer jeweils eigenen Art auf das Gebäude eingehen bzw. mit ihm umgehen.

Zur Finanzierung stellt die Projektgemeinschaft hierfür einen Etat aus dem Bereich der Gesamtinvestitionskosten, der üblicherweise als Vertriebskosten kalkuliert wird, bereit und bemüht sich darüber hinaus um zusätzliche finanzielle Ausstattung.

Eingeladen werden zum einen z. T. mehrfach mit Preisen, Förderungen und Stipendien ausgezeichnete, also in der Stadt bekannte, ZeitkünstlerInnen, u.a. aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance, Video/Film, Licht- und Klanginstallation, sowie zum anderen Mitglieder aus dem Umfeld des internationalen Komponistenensemble „Wandelweiser“.

Um den Ort zu etablieren und eine gewisse Kontinuität zu erreichen, werden die jeweiligen Kunstprojekte durchgängig an den gleichbleibenden Wochentagen (Do., Fr., Sa.) zu sehen sein und in einem wöchentlichen Wechsel veranstaltet. Es wird also jede Woche ein anderer KünstlerIn oder eine andere Künstlergemeinschaft ihre Arbeit präsentieren und sie über drei Tage unverändert oder variiert zeigen.
Von jeder hierbei verkauften Eintrittskarte wird 1€ an die gemeinnützige Kinderhilfsorganisation children for a better world e.V.weitergegeben.

Der zeitliche Verlauf sieht vor, im April zu beginnen und Ende Juli mit der Kunst im Turm, in seinem derzeitigen Zustand, zu enden.

Voraussichtlicher Baubeginn ist Anfang Herbst.

Dabei ist geplant, auch parallel und begleitend zu der Rohbauphase, die zunächst darin bestehen wird mit schwerem Gerät große Wandteile herauszufräsen (Mauerstärke: 250 cm) Kunstprojekte zu veranstalten.
 
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