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6
: 9
Weltversprechen
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ausstellung mit: burkard
blümlein> brunner/ritz>
florian ecker> joachim
eckl> judith egger>
kadir fadhel> jürg frey> tomma galonska> monika
huber> lee jiyoun> marcus kaiser> berkan
karpat>
nico kiese> kulturjurte> michael lukas> tahmineh
monzavi> christoph nicolaus> olaf probst> rasha ragab> michaela rotsch>
tommy schmidt> claudia starkloff>
martin stiefel> luigi troia> marcel tyroller> stefanie unruh> roman
wörndl>
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Burkard
Blümlein
Werte im Zwischenraum.

Wir verharren in bekannten Räumen und halten an Vertrautem
fest.
Oder aber wir projizieren uns in noch nicht bezogene
Räume
und erwarten alles von Veränderungen. Doch die
überkommenen
Werte sind verblasst und verfälscht; in den zugestellten
Räumen ist die Luft stickig. Und die erhoffte Welt erweist
sich
oft als leere Versprechung; die Veränderungen treten nicht so
ein
wie erwartet.
Da ist aber der Raum dazwischen; das Vergangene weitgehend
ausgeräumt, das Zukünftige noch nicht eingerichtet.
Der
konzentrierte Blick bestimmt das Hier. Das eingeschaltete Licht
bestimmt das Jetzt.
Und im Blick, im Licht, wir Wertvolles erkennbar. In Resten des
Gewesenen wird der Staub zu Silber. Die einfachste Handhabung
hinterlässt auf den Dingen einen goldenen Glanz. Diese Werte
sind
da, hier, jetzt. Wir können sie greifen und gestalten.
http://www.bbluemlein.de
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Brunner
/ Ritz
"auskehren"
100 Kehrbesen, Installation

http://www.brunner-ritz.de
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Joachim
Eckl
Installation: Der letzte Raum

Wasser als Lebenselement und seine andauernde Transformation in
unterschiedliche Agregatzustände beschäftigen mich
seit
meiner Kindheit am Fluss. Es sind die grundlegenden Prozesse des Lebens
die durch das Wasser ablaufen und zu Tage treten.
Zu den Fotos:
In gemeinsamer Anstrengung von mehr als 40 Menschen wurden 25.000 Liter
Nilwasser in eine Pyramidenform aus Eis transformiert. Dieses zeit- und
sonnenbezogene Monument aus Eis wurde in der Tradition des ersten aus
Stein erbauten Gebäudes, der Stufenpyramide von Sakkara (2700
v.
Chr.), errichtet.
Erstellt wurde die Eispyramide in der ägyptischen
Wüste, nahe
dem Bahr Yussef (Der Wasserstraße des Josef), einem Kanal,
der
den Nil mit der Oase von Faiyum (130km SW von Kairo) verbindet.
Performance am 13.1. + 3.2 um 19 Uhr: „Der erste Tropfen“
http://www.heimart.at
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Florian Ecker
Wisdom on abstract planes / uses myth as a medium to
understanding / Thus a living parable to the outward or
inward truth / Is every myth // * Edit 1
DATA
Zyklus
Dimension variabel
2014
MEDIA
Wechselndes Tageslicht, Druckplatten, Drucke, Tische, Signet

8 Druckplatten, schwarzer Granit, gelasert in Politur, gedruckt,
Druckerfarbe schwarz,
4 × 70 × 38 cm
8 Tiefdrucke auf Arches Vélin Bfk Rives Blanc 270 g/m2, Papiercode
204281112, 47 × 79 cm,
Darstellung 38 × 70 cm
8 Tische, Eschenholz 22 × 80 × 48 cm,
1 Druckplatte schwarzer Granit, gelasert in Politur, ungedruckt,
4 × 70 × 38 cm
Zitat, Quelle, Media auf Signet
Druckmotive
Sgd7710c-22, Sgd7710c-23, Sgd7710c-24, Sgd7710c-25, Sgd7710c-26,
Sgd7710c-27, Sgd7705p-9, Sgd7705p-14
aus ´Data for April 13, 1977 Miscellanea´
* Zitat: Sun Ra, 1980, ´The Immeasurable Equation - The Collected Poetry
and Prose´, James L. Wolf and Hartmut Geerken, Waitawhile Book, 2005, S. 227
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Judith
Egger
Mundkrippe, 2013
Digitalfotografie auf Alu Dibond

http://judithegger.com
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Kadir Fadhel
SEWING MACHINE
Fotos aus einem ausgebrannten Kaufhaus.
22:49 PM GERMANY
23:49 PM BAGHDAD
Fotos


Am 3. Juli 2016 ereignete sich in Bagdad im Stadtteil Karrada bei einem
Shopping-Center ein Bombenanschlag mit Hunderten Toten und Verletzten.
„Es war ein Abend am Ende des Fastenmonats Ramadan.
Nach Sonnenuntergang, wenn bis zum nächsten Sonnenaufgang wieder
gegessen und getrunken werden darf, gehen die Menschen auf die
Straße, um zu feiern...
Ich war mit Freunden zusammen, mit ein paar Künstler_innen, die
ihr Atelier in Karrada neben der Straße haben, in der der
Anschlag stattfand.
Wir schauten das Fußballspiel Deutschland gegen Italien an.
Fast zeitgleich, unmittelbar nach dem Abpfiff, hörten wir den Knall der Detonation. Wir waren ca. 200 Meter entfernt.
So nah, gleichzeitig zwei Gesichter der Welt: feiernde Menschen und brennende Menschen.“
(Ausschnitt aus einem Interview mit Kadir Fadhel, veröffentlicht
in Touch the Reality, Ausstellungskatalog, Kunstraum
Niederösterreich, Wien 2016)
PASSING, Karrada (Bagdad), 3. Juli 2016, Video, 8 min
Das Video zeigt die visuellen und akustischen Momente des
Zusammenschlusses unterschiedlichster Gruppierungen von Menschen in
Bagdad – in der gemeinsamen Trauer und gegen den Terror.
In den Videos sind Menschen zu sehen, die sich an den Ort des Anschlags
begaben, vor den ausgebrannten Shoppingcentern organisierten und dort
Tag und Nacht demonstrierten. Sie haben unterschiedliche
Zugehörigkeiten – kurdische, arabische, muslimische, ebenso
wie schiitische, sunnitische, christliche und andere.
Sie kamen aus ganz verschiedenen Stadtvierteln. Alle fühlten sich
spontan dazu aufgerufen, öffentlich auszudrücken, dass sie
sich im Namen des Iraks gegen den Terror vereinen.
Auf Bitte von Medien stellte ich Teile des Film-Materials zur
Verfügung, wodurch es ein tragendes Element der öffentlichen
Berichterstattung wurde.
Werden die Aufnahmen nicht nur im Rahmen von Reportagen, sondern auch
im Kunstkontext betrachtet, eröffnen sich Fragen ganz anderer Art.
Kadir Fadhel (*1977 in Bagdad, Irak)
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Jürg Frey
Landschaft mit Wörtern

Programmnotiz
„Landschaft mit Wörtern ist ein Themenkomplex, an dem ich
seit mehreren Jahren arbeite. Die ersten Werke entstanden
2003 mit einer Sammlung von Stücken für Sprechstimme und
Instrumentalensembles. Schon damals hatte ich den Eindruck, dass diese
Partitur mit über 30 Stücken wohl auch ein Lesebuch sein
könnte, etwas ähnliches wie ein Gedichtband, in dem auch
Töne vorkommen. Die Partitur hat aber auch etwas von einem
Stillleben aus Tönen und Wörtern, und Aufführungen von
diesen Stücken kamen mir vor wie innere und äussere
Landschaften.
Später sind aus diesem Kern weitere Stücke entstanden:
für Stimme und Klavier, Kompositionen für im Raum verteilte
Ensembles und Lautsprecher, Klanginstallationen, räumlichen
Arbeiten für Lautsprecher, verschiedene Gegenstände und
Naturmaterialien, eine Publikation mit Text und Zeichnungen,
kleine Carnets als Künstlerbücher in Einzelanfertigungen,
Photografien, eine elektronische Sprachkomposition und eine
konzeptuelle Arbeit für Wörter in der Landschaft.
Text der Installation:
Licht
Luft
Feld
Ortlosigkeit
Innigkeit
Zwei Welten
Farblose Wolken
Schwarzheit
Gleichklang
Zwielicht
Wendung
Ahnung
Grenzland
Schwarzwasser
Winterweiss
http://www.wandelweiser.de/juerg-frey.html
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Tomma Galonska
Das ist alles wahr
Oder: Exkursion in das Textbauwerkn DIE PERSER von Aischylos
Ein Theaterprojekt von Tomma Galonska
Konzept für Gabrielenstrasse 9
Video von Maurus Post
Wie gehen wir heute im Theater mit klassischem Text-Erbe um?
Vorschlag: Unaufgeregte aber hellhörige Erfahrungsräume für die großen Texte kreieren.
Die Tragödie DIE PERSER von Aischylos gewährt einen
erschütternden Blick in die Entscheidungsschlacht der Perserkriege
um 480 v.u.Z., die als maßgeblich für das Schicksal Europas
gilt. Das Stück markiert die Geburtsstunde der demokratischen
(griechischen) Ordnung, die über die autokratische (persische)
siegt. Doch aus der historischen Kriegstragödie leuchtet eine
weitere Botschaft heraus, die jede(n) Einzelne(n) und uns als offene
Gesellschaft angeht: Das Aufgeben der totalitären Ordnung
fällt zusammen mit einem inneren Kraftakt: Der geschlagene Held
verlangt
von sich selbst, das Aussprechen des Schrecklichen, im Sinne der Trauer.
Sein Erkenntnisprozess wird von der Gemeinschaft mitgetragen.
Entlang der deutschen Übersetzung des Dramas durch Heiner
Müller und Peter Witzmann, hat Galonska drei szenische Skizzen und
ein Libretto für eine Sprechstimme entwickelt.
Teil 1: Die Angst zerschlagen
Teil 2: Der Jubel der Sieger
Teil 3: Der Akt des Trauerns

Installation & Video
Ein etwa 40 m² großes rotes Quadrat auf der Erde, von vier
beleuchteten Säulen eingerahmt und nicht betretbar. Symbol eines
ehemaligen Palastes? Eines Tempels? Einer verlassenen Welt? Eines
Schlachtfeldes? Oder einfach ein markierter Ort? Markiert wofür?
Entlang der Fensterfront außen Treppenstufen, die an die
verlassenen Reihen eines Amphitheaters erinnern. Darauf aufgestellt
Reihen von Fackeln. Siegerfackeln oder Totenlichter? Mahnwache oder
einfach nur Feuer?
Während der Ausstellungszeiten ist dies ein Ort, an dem sich
Besucher aufhalten können. Ein Video von Maurus Post, das
während der Probenarbeit entstanden ist, gibt Einblick in die
Werkstatt der Performerin. Szenenausschnitte und Stimmungsbilder
verweisen auf die abendlichen Veranstaltungen, zeigen diese aber nicht.
Performances: Jeweils 20:00 Uhr (Dauer ca. 35 Min.)
genaue Termine unter "Veranstalltungen" >
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Monika
Huber
CAMOUFLAGE
(video)

Das Video CAMOUFLAGE wird mit dem Rückenbild eines jungen
Mannes,
wie in der romantischen Malerei eröffnet. Langsam verwandelt
sich
die Landschaft im Hintergrund in ein camouflage-artiges Muster, das die
Konturen der Figur erfasst und auflöst. Am Ende dominiert das
Pattern. CAMOUFLAGE ist Tarnung und Auflösung,
Vereinheitlichung
und Verkünstlichung, Bedrohung und Rettung (?).
http://www.monikahuber.com
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Lee
Jiyoun
Geschenk

Stoffabfälle aus Kleidermanufakturen (2012)
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Marcus Kaiser
plat0ns frühstück

#ffffff #ff00ff
#00ffff #000000
http://www.marcus-kaiser.net/
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berkan
karpat 12

Die Installation setzt sich mit der Rezitation des Heiligen auseinander.
Als Ausgangsmaterial dient die Sure 12 des Korans.
Die Yusuf-Sure, die auch ein koranisches Manifest des Schönen
ist.
Dem Kulturerbe, der mehr als tausendjährigen stimmlichen
Rezitation des Korans, wird eine weitere Rezitationsform
hinzugefügt.
Die Rezitation durch das Wasser.
Die physikalische Veränderungen des Wassers, bei seiner
visuellen
Begegnung mit der Sure, wird als Sinustonmodulation auditiv
wiedergegeben.
Es entsteht eine elektroakustische Rezitation des Heiligen Korans.
Material
Wasser
Plexi
Elektronik
http://www.karpat.de
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Nico Kiese
so sehr
2015

Bei der Arbeit "so sehr" handelt es sich um ein überdimensionales
plastisches Herz, das scheinbar vollständig aus Zigarettenkippen
besteht. Das Herz als kollektiv gültiges Symbol für
Glück, Liebe und alles Gute in der Welt wird mit einem zutiefst
abstoßenden Material verbunden. Allein durch diese Kombination
der Materialien gelingt es dem Bildhauer, eine Zerrissenheit
auszudrücken - noch bevor der Betrachter in tiefere
Bedeutungsebenen eintaucht. Die Skulptur ist in gewisser Weise ein
bildhauerisches Oxymoron. Das gelblich glänzende Objekt aus
Tausenden, mit Epoxidharz getränkten Zigarettenstummeln
visualisiert, was nach dem kurzweiligen Genuss des Rauchens
übrigbleibt. Der Genuss ist offenkundig gesundheitsschädlich,
bringt Suchtgefahr und kann durchaus tödlich sein. Das Rauchen
steht hier stellvertretend für alle Dinge, die wir trotz besseren
Wissens aus eigenem Willen und eigenem inneren Drang heraus tun. Es
geht um die Sehnsucht nach einem Zustand der niemals von Dauer sein
kann, um die Flüchtigkeit des Glücks und seine genaue
Definition. Wenn Glück ein Zustand ist, der durch Chemische
Reaktionen hervorgerufen wird, stellt sich die Frage, ob das sogar auf
die Liebe zutrifft. Die Assoziation mit Liebe als Sucht und Obsession
ja sogar zerstörerische Kraft, liegt nahe. Abschrecken kann all
dies aber nicht, denn das Verlangen nach dem Glücksgefühl ist
stärker - und sei es auch noch so vergänglich.
Text: Dr. Bärbel Schäfer ( Kunsthistorikerin)
Wild Boys
2015

Der großformatige Fotodruck zeigt eine Dschungelszene mit zwei
leicht bekleideten farbigen Jungen. Die Eingeborenen Kinder sitzen im
Zentrum des Bildes auf einem Baumstamm, in mitten der üppigen
Fauna. Die Beiden scheinen einer fernen exotischen Welt zu entstammen,
in welcher der Mensch noch eine engere Verbindung zu seinem Lebensraum
hatte. Beim Näherkommen lösen sich menschliche Formen und die
der Umgebung in ein grelles Farbmuster auf, wodurch sich der
Bildeindruck je nach Entfernung des Betrachters verändert. Diese
charakteristische Farbrasterung des Bildes ist auf einen alten
Röhrenmonitor zurückzuführen, von dem die Szenerie
abfotografiert wurde. Die Technik solcher CRT-Monitore wird seit den
2000er Jahren so gut wie nicht mehr verwendet. Die extreme
Vergrößerung des Monitorbildes zur Fotografie bricht die
natürliche Stimmung des Bildes und stellt es inhaltlich in
einen größeren gesellschaftlich/kulturellen Kontext.
http://www.nicokiese.de
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Kulturjurte
Die
Kulturjurte ist Münchens urbaner Mitmachraum. Initiativen,
Projekte und Einzelpersonen sind eingeladen, diesen mit Ideen,
Veranstaltungen und Angeboten zu füllen. Dabei entsteht ein
breites und vielseitiges Kulturangebot, das für jeden Bürger
der Stadt etwas interessantes bereit hält.
Der Stadt-Nomade, dem es zu Eigen ist, den Standort
regelmäßig zu ändern, zieht seit seinem Bestehen
(Januar 2014) durch die Landeshauptstadt und belebt dabei
Leerstände, wie die ehemaligen Betriebswerkstätten der Bahn
in Thalkirchen, die Papiermühle „Kegelhof“ in der Au
oder Brachflächen, wie am Kolumbusplatz oder das Kreativquartier
am Leonrodplatz. Auch populäre Plätze wie den
Professor-Huber-Platz vor der Ludwig-Maximilians-Universität, oder
die Wiesenflächen vor und hinter der Kunstakademie verwandelt der
interaktive Mitmachraum für einige Tage in einen öffentlichen
Ort der Begegnung, des kreativen Mitgestaltens und der
bürgerlichen Partizipation.
Die Vielfalt der Initiativen, die sich an der Kulturjurte beteiligen,
macht diesen Ort zu einem interaktiven Spielplatz, beheimatet in
beinahe jedem Themenbereich einer am Gemeinwohl orientierten Zukunft.
Verwaltet und koordiniert wird der interaktive Wanderfreiraum im Rahmen
von Ideen³ e.V. derzeit von einer kleinen aber feinen Gemeinschaft
an jungen Menschen, deren Vision es ist, Initiativkraft sichtbar zu
machen, Projekte miteinander in Verbindung zu bringen und selbst das
Rund der Jurte für ihre eigenen Visionen und Themen zu nutzen. Die
kleine Gemeinschaft ist offen für neue Mitwirkende und all die
wunderbaren Ideen, die in die Welt möchten... Freiraum eben.
Unsere Philosophie:
Der offene Raum steht sinnbildlich für die Idee, das Leben zum
Besseren selbst zu gestalten und sich gegenseitig zu helfen. Wir wollen
so wertstiftende und nachhaltige Prozesse in der Gesellschaft anregen.
In Zeiten von Digitalisierung und Individualisierung ist es uns
besonders wichtig, ein Umfeld zu schaffen, indem persönlicher
Kontakt und gemeinsame Initiativen im Mittelpunkt stehen. So
können kultur- und generationsübergreifend Menschen in einen
wertvollen Austausch treten, die sonst einander nicht begegnen.
https://www.facebook.com/kulturjurte
http://kulturjurte.de
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Michael Lukas
cancellation
2016
Projektskizze

Die ‚in situ‘ geplante Installation cancellation von
Michael Lukas korrespondiert mit den vorgefundenen Materialien und den
besonderen räumlichen Gegebenheiten. Das durch die Entkernung des
ehemaligen Fabrikgebäudes aufgehäufte Abbruchmaterial wird zu
einem wichtigen installativen Bestandteil. Aus der Existenz
vorgefundener Spuren entwickelt sich eine temporäre Malerei und
wird mittels invasiver Eingriffe, wie zum Beispiel einer zeichenhaften
Abtragung der Putzschicht erweitert. Auslöschung bedeutet in der
Numerik den Verlust an Genauigkeit – in der künstlerischen
Arbeit von Michael Lukas jedoch einen Gewinn an Erkenntnis über
den spezifischen Ort.
https://www.michael-lukas.de
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Tahmineh
Monzavi
all about me, Nicknamed “Crown
Giver”

The main objective, in my photography and video installation practice
is to represent the women of the Middle east. I have worked extensively
on the topic of women-hood in my country, Iran, where I live and work.
I believe there are potential qualities in each individual women,
whether Iranian or Middle Eastern. My last video project, entitled Miss
Iran, contained two videos, installation of 12 digital and 10 Analogue
color C-Type print photographs. These pictures were placed next to a
sculptural piece of (bronze) crowns. The title of the project, Miss
Iran, ironically refers to the way in which each individual women in my
society could be nominated as A Miss of Iran. Historically,
“Miss
Iran” was an annual competition which beauty pageant targeted
at
young females aged 18–27 years living in Iran. The first
event
was held in 1965 under the name “Spring Girl” by
Zane Ruz
magazine and Sima Izadju was selected as the Spring Girl. The last
series of this competition was performed in Tehran 's Hilton Hotel in
(1978). After 1979 the competition could not take place in Iran
anymore. In order to shoot “miss Iran’, I chose an
old
location with a kind of dreamy atmosphere where one might feel like
everything is possible. My actresses are presented as if they are in
the middle of nowhere, in an unknown place, out of time. To be Miss
Iran or the "most beautiful girl" of any country, I
believe, is an absurd concern for young girls, where appearance is
everything. I try to objectify it and renegotiate its context through
my practice.
http://tahminehmonzavi.com
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Christoph Nicolaus
Stille Wasser in Unschuld waschen, everywhere in artless springs
(Polaroids)
Pontius Pilatus
(ready made)

http://www.timescraper.de/_christoph-nicolaus/index.html
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Olaf Probst
Aufmerksamkeitskapitalismus

Aufmerksamkeitskapitalismus gab Olaf Probst als Anzeige in der SZ vom
Weihnachtstag unter der Rubrik „Kunst und
Antiquitäten“ auf.
Der Bergriff wird unübersichtlich an die Wände der Tiefgarage
geschrieben und die Anzeige an verschiedene Wände der anderen
Ausstellungsräume tapeziert.
http://www.olafprobst.net
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Rasha Ragab
Mu'allaqat 7

Ein Kubus (3m x 3m x 3m).
Seine Seiten bestehen aus schwarzen Tüchern. Darüber
hängen mittig an drei Seiten 1,5m breite schwarze Tücher auf
die mit Goldfäden arabische Schriftzeichen gestickt sind. Es sind
Gedichte aus vorislamischer Zeit, so wie sie damals an der Ka’ba
in Mekka hingen.
An der vierten Seite kann man das Innere betreten.
Dort wird das Video “Wave Breakers” von Toffaha (Rasha Ragab und Christoph Nicolaus) auf eine Stoffwand projeziert.
http://www.toffaha.org
Hintergrund zu:
The hanging of the poems:
Ibn Abd Rabbih in the 'Iqd al-Farid (The Precious Necklace) states "The
Arabs had such an interest in poetry, and valued it so highly, that
they took seven long pieces selected from the ancient poetry, wrote
them in gold on pieces of Coptic linen folded up, and hung them up
(allaqat) on the curtains which covered the Ka'ba. Hence we speak of
'the golden poem of Imru' al-Qais,' 'the golden poem of Zuhayr.' The
number of the golden poems is seven; they are also called 'the
suspended' (al-Mu'allaqat)." Similar statements are found in later
Arabic works. But against this we have the testimony of al-Nahhas, who
says in his commentary on the Mu'allaqat: "As for the assertion that
they were hung up in the Ka'ba, it is not known to any of those who
have handed down ancient poems." This cautious scholar is
unquestionably right in rejecting a story so utterly unauthenticated.
The customs of the Arabs before Prophet Muhammad are pretty accurately
known to us; we have also a mass of information about the affairs of
Mecca at the time when the Prophet arose; but no trace of this or
anything like it is found in really good and ancient authorities. We
hear, indeed, of a Meccan hanging up a spoil of battle on the Ka'ba
(Ibn Hisham, ed. Wiistenfeld, p. 431). Less credible is the story
of an important document being deposited in that sanctuary (ibid.
p. 230), for this looks like an instance of later usages being
transferred to pre-Islamic times. But at all events this is quite a
different thing from the hanging up of poetical manuscripts. To account
for the disappearance of the Mu'allaqat from the Ka'ba we are told, in
a passage of late origin (De Sacy, Chrestom. ii. 480), that they were
taken down at the capture of Mecca by the Prophet. But in that case we
should expect some hint of the occurrence in the circumstantial
biographies of the Prophet, and in the works on the history of Mecca;
and we find no such thing.
That a series of long poems was written at all at that remote period is
improbable in the extreme. Up to a time when the art of writing had
become far more general than it was before the spread of Islam, poems
were never or very rarely written, with the exception, perhaps, of
epistles in poetic form. The diffusion of poetry was exclusively
committed to oral tradition. Moreover, it is quite inconceivable that
there should have been either a guild or a private individual of such
acknowledged taste, or of such influence, as to bring about a consensus
of opinion in favour of certain poems. Think of the mortal offence
which the canonization of one poet must have given to his rivals and
their tribes. It was quite another thing for an individual to give his
own private estimate of the respective merits of two poets who had
appealed to him as umpire, or for a number of poets to appear at large
gatherings, such as the fair of Oqaz as candidates for the place of
honour in the estimation of the throng which listened to their
recitations.
No better is the variant of the legend, which we find, at a much later
period, in the Muqaddimah of Ibn Khaldun, who tells us that the poets
themselves hung up their poems on the Ka'ba (ed. Paris iii. 357). In
short, this legend, often related by Arabs, and still more by
Europeans, has no historical basis: it is a fabrication based on the
name suspended. The word was taken in its literal sense; and as these
poems were prized by many above all others in after times, the same
opinion was attributed to "the [ancient] Arabs," who were supposed to
have given effect to their verdict in the way already described. A
somewhat simpler version also given by Nahhas in the passage already
cited is as follows: "Most of the Arabs were accustomed to meet at
'Oqaz and recite verses; then, if the king was pleased with any poem,
he said, 'Hang it up, and preserve it among my treasures.'" But, not to
mention other difficulties, there was no king of all the Arabs; and it
is unlikely that any Arabian king attended the fair at Oqaz.
The story that the poems were written in gold has evidently originated
in the name "the golden poems" (literally "the gilded"), a figurative
expression for excellence. The designation "suspended" may be
interpreted in the same way, referring to those (poems) which have been
raised, on account of their value, to a specially honourable position.
Another derivative of the same root is 'ilq, "precious thing." A
clearer significance attaches to another name sometimes used for these
poems assumut, "strings of pearls". The comparison of artificially
elaborated poems to these strings is extremely apt. Hence it became
popular, even in ordinary prose, to refer to speech in rhythmical form
as nagm "to string pearls." The selection of these seven poems is
unlikely to have been the work of the ancient Arabs, but rather some
one writing at a later date.
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Michaela Rotsch
OUT OF THE WAY
Videoprojektion

In das Gebäude in der Gabrielenstrasse wird eine Fahrt durch
den
Stadtraum in Bagdad projiziert. Der Blick nach Bagdad wird durch den
SYNTOPIAN VAGABOND fokussiert und reflektiert, der 2016 in der
Stadt war. Der SYNTOPIAN VAGABOND ist eine transparente mobile
Rahmenstruktur ( 2 x 3 x 2 Meter). Seit 2013 fährt er an Orte,
die
sich im Ausnahmezustand befinden und verbindet sie
durch installative Eingriffe mit anderen Orten und Kulturen.
In
der Mitte des SYNTOPIAN VAGABONDS steht ein schwarzer Artefakt.
Durch den schwarzen Artefakt ist der SYNTOPIAN VAGABOND mit der
Werkstruktur GOBOTAG verbunden. Der Artefakt ist die monumentalisierte
Form eines Zwischenraums, der sich für
eine Millisekunde in
der Science Fiction Gattaca zwischen zwei Filmfiguren bildet. Der
Zwischenraum wurde aus der filmischen Welt, die mit scheinbar perfektem
DNA-Design funktioniert,“herausgeschnitten“.
Mit
diesem „Schnipsel“ hat vor 10 Jahren die
Werkstruktur
GOBOTAG begonnen. GOBOTAG besteht aus verschiedenen Materialisierungen
und Konstellationen des „Schnipsels“,
wodurch in
unterschiedlichen Räumen und Kulturkreisen spezifische
In-Bezug-Setzungen entstehen.
WASCHRAUM
Video, GOBOTAG_Artefakt
Zwischenzeitlich befindet sich der SYNTOPIAN VAGABOND selbst im
Ausnahmezustand und der schwarze Artefakt ist von ihm getrennt.
UNCOVER
Rauminstallation
Textile Musterblöcke der Produktion SLOVENIA_TEXTIL
(Doppelbett-Hohljacquard-Technik, Schwarz/Beige, Acryl/Wolle)
materialisieren Muster der GOBOTAG-Struktur. Sie werden mit
Photographien zu UNCOVER_Vienna, UNCOVER_Baghdad
und UNCOVER_LA
installiert.
http://www.michaelarotsch.com
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Tommy Schmidt
Video während der Ausstellung und Performance zur Finissage am 05. Februar, 18 Uhr

SeLa,
Die Gesellschaft für selbstbestimmtes Ableben wird schon bald
Dienstleitungen zu einem sanften und sicheren Übergang vom irdischen
Leben in andere Daseinsformen anbieten. SelA arbeitet absolut legal,
professionell und auf höchstem Qualitätsniveau. Ableben mit SelA wird
zu einem Fest für den Klienten, für die Familie und für Freunde. Die
Klienten bestimmen das Ablebedatum selbst, das Ritual wird in einer
ansprechenden Umgebung, auf Wunsch mit Hinzuziehung von Geistlichen,
Rednern, Musikensembles, etc. zelebriert.
Das
Geschäftsmodell ist völlig neu und basiert auf der Annahme, dass
rechtliche Bestimmungen, die geschäftsmäßige Sterbehilfe ohne Vorliegen
einer unheilbaren Krankheit verbieten, schon bald fallen werden: Der
gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Druck einerseits sowie das
zunehmende Bedürfnis, auch über das eigene Lebensende selbst bestimmen
zu können, werden zu einer entsprechenden gesetzgeberischen
Neubewertung führen.
Der Businessplan von SelA basiert auf vier Säulen:
- Honorareinnahmen von Klienten für die Ablebebegleitung sowie für Abschiedscoachings
-
Förderung durch Pflege- und Krankenversicherer, etc. die viel Kosten
sparen, wenn Versicherungsnehmer bei SelA zur rechten Zeit ableben
- Organhandel. Klienten können ihre Organe in Zahlung geben (auch diesbezügliche rechtliche Tabus werden bald fallen.
SelA
ist ganz bewusst und erlebbar ein Gegenmodell und auch das einzig
legitime Nachfolgemodell zu den bisher von ehrenamtlich in Vereinen
organisierten Laien durchgeführten Sterbehilfen. Kein freudloses,
heimliches Sterben in tristen Hotelzimmern ohne Qualitätssicherung.
SelA wird sich bereitwillig unter behördliche Aufsicht begeben und sich
nach ISO 9000 zertifizieren lassen. SelA ist ein Unternehmen mit
Gewinnerzielungsabsicht und kann gerade deshalb ein exzellentes Produkt
anbieten.
SelA.
Dein Leben – deine Entscheidung.
SelA
ist eine Fiktion und wird anlässlich >>Festivalname<< als
Video im Rahmen der Ausstellung gezeigt sowie im Rahmen des
Veranstaltungsprogrammes als Geschäftsmodellpräsentation.
SelA ist eine Arbeit des Performance- und Medienkünstlers Tommy Schmidt, München.
https://www.facebook.com/thomas.schmidt.7543
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Claudia
Starkloff
Hortus conclusus III

„Meine
Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine
verschlossene Quelle, ein versiegelter Born.“
Hohelied, AT
Als Ort der Kontemplation verbindet das Motiv
des „Hortus conclusus“,
des verschlossenen Gartens, Mariensymbolik und Paradiesvorstellung und
vereint in einem Gebilde die Vorstellung von Intimität und
bildhafter Repräsentation.
Auf dem rauen Betonboden sammeln sich Blüten aus
goldglänzenden Drähten und Perlen.
Eine Technik, entlehnt der barocken Traditon der
„Klosterarbeiten“, Golddrahtarbeiten, hergestellt
meist in
Frauenklöstern zur Ausschmückung und Einfassung
barocker
Reliquiare und Altäre. Einzeln und sorgfältig
hergestellt
in einer raum- und zeitgreifenden Performance über die Dauer der
Ausstellung, markieren diese Blüten das Verrinnen der Zeit.
Maria, alpenländisch, um 1720

„Jetzt
schauen wir
in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber
schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen,
dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und
durch erkannt worden bin.“
1 Kor. 13
Ursprünglich
eine
barocke Madonnenfigur, entstanden im alpenländischen Bereich
aus
Zirbelkiefer um das Jahr 1720, farbig gefasst.
Seit
Oktober 2015
befindet sich diese kleine Holzskulptur in einem sich ständig
veränderndem Prozess. Das alte Material der Holzfigur wird
ausge-
bohrt, gesammelt und über die Zeit durch neues
Material, 3-mm-Rundstäbe aus Birke ersetzt. Die alte Form wird
nachgeschnitzt und rekonstruiert. Die Arbeit stellt Fragen. Wie
ändert sich unsere Wahrnehmung eines über und durch
die Zeit
aufgeladenen Gegenstandes, wenn das Material getauscht wird?
Für
welchen Gegenstand gilt der Titel „Maria,
alpenländisch, um
1720“, gesammelter Staub oder rekonstruierte Holzskulptur?
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Martin
Stiefel
Klappernde Zähne II

Klappernde Zähne II ist ein Gebilde, das aus
Wasserrädern
(die aus Niveadosen und Plastikeisbechern gebaut wurden),
Gebissabdrücken, einer Zinkwanne, einer Pumpe und einem
Schlauch
besteht.
Die Wasserräder befinden sich übereinander. Das
Wasser wird
durch eine Pumpe, die der Betrachter anschalten kann, in Bewegung
versetzt. Die Wasserräder drehen sich und bewegen die
Unterkiefer
der Gebissabdrücke auf und nieder, so dass ein klapperndes
Geräusch entsteht. Dies geschieht sukzessive, so dass ein
Gebissabdruck nach dem anderen zu Klappern beginnt, alle kurz zusammen
klappern und einer nach dem andern wieder aufhört, derart,
dass
ein anschwellendes und wieder abklingendes Klappern zu hören
ist.
Klappernde Zähne I wurde erstmalig bei der Ausstellung
„Die
Russen kommen“ 2007 in Bad Ems, Neuwagenmühle,
ausgestellt.
Für „6:9 Weltversprechen“ wurde die
Konstruktion auf
die vorhandene Räumlichkeit hin neu konzipiert und
abgeändert.
Martin Stiefel
Dezember 2016
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Luigi Troia
Tücher 1-4, 60x50 cm, Öl auf Leinwand, 2002
und
Aus der Werkreihe Sessel

In unserer schnelllebigen, rastlos sich auf ein Leben in einer Welt der
Zeichen und des medialen Meta-Spektakels zubewegenden Gesellschaft
stellt Luigi Troia Fragen an das Dingliche unserer Realität. Seine
Arbeiten sind figurativ und nur selten abstrakt. Abseits von den
Implikationen des vorherrschenden Korrektivs der Waren-, Konsum- und
Fortschrittsgesellschaft zelebriert er aber auch nahezu rituelle
Befragungen an die Mythen der menschlichen Psychologie. Und das, ohne
die Wahrnehmung des Betrachters mit Moralvorstellungen zu
konfrontieren. Seine Themen lassen sich durch die einzelnen Serien
hindurch dechiffrieren und entfalten ihre Wirkung in der
Unmittelbarkeit und der unbändigen Lust seines Schaffens, die sich
am deutlichsten in der uneingeschränkten Wahl seiner Sujets,
seiner Palette und der Variationsbreite seines Farbauftrags zeigt.
Die Wahl seiner Motive ist äußerst intuitiv und unmittelbar
mit seiner Biographie verknüpft. Wie aus dem Fluss der Erinnerung
herausgenommene Standbilder erzählen seine Werke von
Sehnsüchten und Zweifeln.
... Ein andermal wird der Betrachter, wie in der Serie "Sessel", direkt
dazu eingeladen, es sich in der surrealen Atmosphäre der
Interieurs bequem zu machen. Was hier aber mit
spießbürgerlicher Gemütlichkeit und formalem
Dilettantismus kokettiert, ist reichlich mit Falltüren
ausgestattet. Doch selbst, wenn der über die stark modellierte
Räumlichkeit schweifende Blick die Einladung der meist farblich
hervorstechenden Sessel annimmt, wird er hier nicht glücklich. All
das Anheimelnde, das weiche Licht, die von Wohlstand zeugenden,
großzügig auf Landschaftsidyllen blickenden Fenster, die
warmen Farben und die einladend inszenierten Sessel, all das Wohlige
löst doch ein Unbehagen aus. Die Gemütlichkeit ist
gestört. Das Auge wird durch subtil pointierten Surrealismus
verwirrt. Raumlinien kippen ins Unwahrscheinliche. Aneinander grenzende
Wandflächen sind gegenläufig schattiert, die Schatten der
Sessel fallen auf unmögliche Weise. Die Perspektiven der
Fensterausblicke sind auf eine Art aufgeklappt, dass es sich eigentlich
wiederum um Gemälde handeln müsste, würden diese nicht
die Räume mit Licht durchfluten.
... Luigi Troia lädt dazu ein, es sich in einer absurden
Welt möglichst gemütlich zu machen. Der 1956 in Palermo
geborene und seit 1978 in München lebende Künstler
konfrontiert uns mit unterschiedlichsten Themen. Viele davon sind
autobiographisch geprägt. Dazu zählt, dass er schon in
frühen Jahren häufige Ortswechsel verarbeiten musste.
Mobilität, auch im metaphysischen Sinne, spiegeln seine Werke
wider. „Eine Welt ohne Grenzen, das würde zu mir
passen“, sagt er heute. Die Frage nach der Verortung des Selbst
ist immer, wenn auch auf verschiedene Weise, wie eine repetitive
Meditation in seine Arbeiten eingeflochten. Die in ihnen verborgene
thematische Substanz enthüllt sich nicht auf den ersten Blick,
sondern erschließt sich im Gesamtzusammenhang zu einem mal
humorvollen, mal drastischen Kommentar zum Leben.
(Enzo Di Galliano)
http://www.luigitroia.de
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Marcel Tyroller
Eine zum Ring verbundene Schnur wird von einer Gummiwalze mit hoher
Geschwindigkeit in Rotation versetzt. Durch ihren Impuls steht die
Schnur frei im Raum. Ein zweiter Motor dreht das System in Intervallen
um die Hochachse. Dabei wird die scheinbar statische Form des Ringes
verdreht.
http://www.marceltyroller.de
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Stefanie Unruh
ich liebe dich, ich hasse dich, 6 Lampen
2017

Auf dem Dach der Garage im Hinterhof der Gabrielenstraße 9
werden
sechs bis sieben Außenlampen installiert, die von 16.00 Uhr
bis
24.00 Uhr leuchten. Vier der Lampen blinken nach dem Morsecode alle 10
Minuten: „ich liebe dich, ich hasse dich“. Die
anderen
Lampen schauen zu und leuchten weiter.
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Roman
Wörndl
BoP (Best of Paradise)
2013/2014
9-teilige auditive Installation mit Einkanal – HD Video,
11:28´, als Loop.
9 Vogelhäuser (Holz und Kunststoff, ca. 30 x 40 x 40 cm, auf
Holzstehlen ca. 160 cm hoch) mit Ton (9 Spuren, Loops),
Raumton
(Loop), FullHD Video (Farbe und Ton, 11´28 als Loop)

Aufbau der Installation:
Neun Vogelhäuser, die Architekturmodelle von fünf
Weltreligionen und vier weltumspannenden Ideen und Ideologien
darstellen, stehen großzügig verteilt im
Ausstellungsraum.
Eine katholische Kirche aus Bayern steht neben der
europäischen Zentralbank, EZB in
Frankfurt. Daneben ein buddhistischer Tempel aus Myanmar, der als
Nachbarn das
Leninmausoleum in Moskau hat. Neben einem griechischen Tempel aus
Sizilien reiht
sich die Moschee aus Java, Indonesien ein. Das Ensemble wird erweitert
durch einen
Hindutempel aus Bali, das Guggenheim Museum in New York und die
jüdische Synagoge in München.
Der Ausstellungsraum ist erfüllt mit sehr intensivem
und
brillantem Vogelgezwitscher, das an einen frühen Morgen im
Wald
erinnert.
Nähert man sich einem der Vogelhäuser, hört
man
Klänge und Gesang, die die jeweilige Glaubensrichtung
spiegeln.
z.B. ertönt aus dem Mausoleum Lenins unter anderem die
„Internationale“ während der
buddhistische
Tempel mit den Mantras der Mönche wirbt.
Das Zwitschern der Vögel erfüllt den Raum dauerhaft,
die
Heilsversprechen sind nur dann hörbar, wenn man sich den
einzelnen
Tempeln nähert.
Gezeigte Vogelhäuser und zugehörige
Sounds:
Katholische Kirche, Aufkirchen, Bayern – original
Kirchenglocken,
verlangsamt,
Tempel des Wissens, vermutlich Agrigent, Sizilien –
Hypne
Anax,
Hinduistische Pagode, Bali, Indonesien –
Originalklänge,
Sampling,
Museum Guggenheim, New York - Kurt Schwitters,
Ursonate,
Europäische Zentralbank, Frankfurt –
Sampling,
Islamische Moschee, Bantul, Indonesien –
Originalklänge,
Jüdische Synagoge, München – Therese
Strasser,
jüdisches
Gebet,
Lenin Mausoleum, Moskau – Internationale,
gepfiffen,
Buddhistische Stupa, Rangun, Myanmar – Tibetanisches Gebet,
Sampling.
An eine Wand des Ausstellungsraumes wird ein Einkanal - FullHD Video
projiziert, das die original Vogelhäuser zeigt, die
während
eines mehrmonatigen Feldversuchs im Winter 2013/14 in der Natur
aufgestellt wurden. Es entstand ein gleichgestelltes Nebeneinander
dieser Religions- und Gesellschaftsmodelle, das damit deren
Alleinstellungsanspruch kritisch hinterfragt. Filmisch untersucht und
ausgewertet wurde, welcher Glaubensrichtung sich die
Vögel
am häufigsten zuwenden würden.
http://www.romanwoerndl.de
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